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«Ich würde einfach sagen, es muss einen Weg geben,

figurativ zu arbeiten, ohne dass es wie langweiliger

Realismus oder Fotorealismus aussieht. Es geht

nicht darum, wie gut jemand eine Figur malen kann,

es geht um etwas darüber hinaus. Einen Ausdruck

dafür, dass die Figur ein Gradmesser für intellektuelle

Prozesse werden kann, die mit der Herstellung

des Werks zu tun haben.» George Condo, 2004

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George Condo (1957)

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Der am 10. Dezember 1957 in Concord, New Hampshire, geborene George Condo wächst in Chelmsford, Massachussetts, in der Nähe Bostons auf. Sein Vater lehrt an der Universität von Lowell Physik und Logik. Seine Mutter arbeitet als medizinisch-technische Assistentin. Bereits als Schüler interessiert er sich für Philosophie, bildende Kunst und klassische Musik, später auch für Jazz. Zwei­einhalb Jahre besucht er das College der University of Lowell mit den Haupt­fächern Musiktheorie und Kunstgeschichte. Danach tritt er in Boston in eine kleine Siebdruckwerkstatt ein. Die dort gemachte Erfahrung motiviert ihn, 1981 nach New York zu gehen, um neun Monate lang in Andy Warhols Factory Siebdrucke herzustellen. Nachdem er anschliessend sieben Monate in Kalifornien verlebt hat, kehrt er nach New York zurück und lernt Julian Schnabel, David Salle, Jean-Michel Basquiat und Keith Haring kennen.

In seinen ersten Solo-Ausstellungen 1983 und 1984 in Köln und New York zeigt er altmeisterlich gemalte und gefirnisste, surrealistisch inspirierte Landschaften. In seiner ersten Einzelausstellung bei Bruno Bischofberger 1985 füllt er die Wände mit 160 Bildern und 238 Zeichnungen. Es sind Landschaften, Clowns und Figurendarstellungen. Eine langjährige Auseinandersetzung mit dem Werk von Velázquez, Goya, David, Cézanne, Matisse, Picasso u.a. beginnt. 1985 geht er für ein paar Monate auf Einladung Walter Dahns und Dokoupils, die beide der Künstlergruppe Mülheimer Freiheit angehören, nach Köln. Anschliessend lebt er in Paris, um sich von der New Yorker Szene, deren Teil er geworden ist, zu lösen. In den zehn Jahren seines Parisaufenthalts intensiviert er die Auseinanderset­zung mit Picasso. 1989 beginnt er, in Zusammenarbeit mit einer Pariser Giesserei, im Auftrag von Bruno Bischofberger erste Bronzen herzustellen. Gemeinsam mit William S. Burroughs publiziert Condo 1991 für das Whitney Museum of American Art Ghost of Chance, eine Novelle von Burroughs, zu der er Illustrationen anfertigt. Im selben Jahr wird er mit dem Academy Award in Art der American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet.

2002 entstehen die Jazz Sculptures aus hochglanzpoliertem Edelstahl und far­big lackiertem Stahl. 2005 hat er seine erste Museumsretrospektive unter dem Titel 100 Women im Museum der Moderne in Salzburg und der Kunsthalle Bielefeld.

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