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«Ich mag die Idee einer total promisken und

alles verzehrenden Kunst.» David Salle, 1981

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David Salle (1952)

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Der am 28. September 1952 in Norman, Oklahoma, als Einzelkind in eine Familie russisch-jüdischer Herkunft geborene David Salle studiert am California Institute of the Arts, Valencia, unter anderem bei John Baldessari. 1975 schliesst er mit dem Master of Fine Arts ab und geht nach New York. Seine erste Ausstellung fin­det 1979 in einem Loft von Larry Gagosian und Annina Nosei am New Yorker West Broadway statt. Bereits 1980 zeigt die Galerie Bischofberger den Künstler. Salles in Schichten übereinander liegendes, vor allem aus Hochglanzmagazinen gespeistes Werk thematisiert die Simultaneität von Bildquellen in der Mediengesell­schaft. Er gilt als Musterkind der Pictures Generation Bewegung, die sich auf­grund ihres übertriebenen Bilderkonsums zur Neuerfindung der Malerei bekennt. Der New Yorker Kunstkritiker Thomas Lawson, der euphorisch für Salle Partei ergreift, interpretiert 1981 Salles Werk als das kulturelle Zentrum der Epoche. Seine Gemälde seien einerseits glatt und dekorativ, andererseits verstörend.

Salles Bildquellen sind Modezeitschriften, Cartoons, Comics, Cover von Groschenro­manen, Kinofilme und Fernsehprogramme. Pornografische ebenso wie kunstgeschichtliche Motive überführt er in ein schwebendes Nebeneinander. Seine formalisierten Parallelbilder erinnern an Francis Picabia und Sigmar Polke, James Rosenquist und Andy Warhol. Lawson nennt Salles Bilder 1981 «die letzte Ausfahrt für den radikalen Künstler». Zwischen Salle, Schnabel und Clemente herrscht zu diesem Zeitpunkt ein äusserst produktiver Dialog. 1982 nimmt Salle an der Biennale di Venezia, der Documenta 7 und der Berliner Ausstellung Zeit­geist teil. Sein Vokabular umfasst kombinierte Übermalungen, Collagen, Rasterungen sowie Bilder mit gedruckten oder handgeschriebenen Wörtern. Seine theatralisch wirkenden Bilder suchen die Nähe zum Bühnenbild. 1986 erhält er das Guggenheim-Stipendium für Theaterdesign und entwirft über mehrere Jahre die Bühnenbilder und Kostüme für das Ballett der Choreographin Karole Armitage, mit der er über längere Zeit zusammen lebt. 1995 übernimmt er mit Martin Scorsese die Regie des Spielfilms Search and Destroy mit Dennis Hopper und Christopher Walken als Schauspielern, der unter Cineasten als Geheim­tipp gilt.

David Salle lebt in Brooklyn, New York.

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